Pandora [grch. ‚die Allbegabte’ oder ‚Allgebende’] in der griechischen Mythologie das Weib, das von Zeus zum Unheil der Menschheit gebildet wurde, als Prometheus den Göttern das Feuer entwendet hatte. Nach dem Bericht des Hesiod verlieh ihr Hephästos menschl. Stimme und Schönheit, Athena weibl. Kunstfertigkeit, Aphrodite Liebreiz, Hermes Verschlagenheit und betörende Schmeichelkünste. Zeus gab der so ausgestatteten P. noch ein Gefäß, die sog. Büchse der P., in der unter allerlei anderen Gaben auch Übel eingeschlossen waren, und schickte P. durch Hermes dem Epimetheus zu. P. öffnete aus Neugierde die Büchse; sogleich flogen allerlei Übel hervor und verbreiteten sich über die ganze Erde; nur die Hoffnung blieb darin, als P. erschrocken den Deckel wieder schloß.
Der Große Brockhaus, Leipzig 1933, Band 14
Pandora nach einer Zeichnung
von Rosso Fiorentino (1534-1535)
Machen wir uns von der Vorstellung frei, der Name Pandora stehe nur für Unheil. In der Büchse der Pandora war nämlich die ganze Realität enthalten, und wir sollten Pandora danken, weil sie uns alle Facetten der Realität offenbart hat.