Hans-Christian Andersen, Evangelia Nikoloudakis,
Sofia Nikoloudakis
Die Hirtin und der Schornsteinfeger
Märchen von Hans-Christian Andersen und dessen Fortsetzung von Evangelia und Sofia Nikoloudakis
17 x 22 cm, Ppb., 47 Seiten, 9.80 Euro
ISBN 3-938878-00-2
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Über das Buch
Im Jahr 2005 feierten wir den 200. Geburtstag des dänischen Dichters Hans-Christian Andersen. Ihm zu Ehren hatte das FEZ (Freizeit- und Erholungs-Zentrum) in Berlin zusammen mit der Königlichen Dänischen Botschaft einen Wettbewerb für Grundschüler veranstaltet. Dabei sollten die Schüler ein Andersen-Märchen nach ihren Vorstellungen bearbeiten. Evangelia und Sofia Nikoloudakis haben das Märchen „Die Hirtin und der Schornsteinfeger“ fortgesetzt und dazu Bilder gemalt; und sie haben dafür den 1. Preis bekommen.
Inhalt der Märchenfortsetzung
Bis die kleine Porzellan-Hirtin und ihr geduldiger Porzellan-Schornsteinfeger endlich glücklich zusammen leben können, gibt es erst noch eine Reihe von Verwicklungen, die nicht nur dem Pärchen arg zusetzen, sondern auch noch anderen Personen.
Leseprobe
Eines Herbsttages dachte die Hirtin wieder einmal darüber nach, wie langweilig ihr Leben war. Und jeden Tag hielt sie Ausschau nach etwas Abwechslungsreichem. Ein paar Tage darauf brachte der kleine Sohn des Hauses eine Holzpuppe ins Kinderzimmer und vergaß sie dort. Da dachte die Hirtin bei sich: „Ei, einen Holzmann zum Manne, das ist sicher abwechslungsreich.“ Sie strich sich das Haar glatt, schob den Hut zurecht und stolzierte, so elegant, wie es nur ging, zum Holzmann. Dieser, der noch nie eine so schöne Dame gesehen hatte, verliebte sich sogleich in sie. Die Hirtin fing ein, wie sie fand, interessantes Gespräch an: „Wie ist es denn so, wenn man aus Holz ist?“ Der Holzmann, der ganz von ihrer Schönheit bezaubert war, antwortete verlegen: „Äh, holzig.“ So unterhielten sie sich.
Der Schornsteinfeger, der mit seiner Arbeit fertig war, suchte seine Hirtin. Er befragte eine ältere Schafdame:
„Du hübsche, kluge Dame,
du Olle, Alte, Lahme,
sag mir doch bitte, wo die Hirtin ist,
eh’ du’s vergisst.“
Die Schafdame, die die Beleidigung nicht bemerkt hatte, antwortete:
„Möh, möh,
sie ist beim Mann aus Holz.
Na ja, was soll’s?
Möh, möh.“
Nun sah der Schornsteinfeger auch die Hirtin, die beim Holzmann stand. Er wartete, bis sie zur Herde zurückkam, und schrie sie an: „Wir sind verheiratet! Ich finde, du beschmutzt unsere Ehe ganz schön.“ Die Hirtin ging beleidigt weg. Da dachte der Schornsteinfeger nach, womit er sie versöhnen könnte. Es fiel ihm ein, dass sie schon immer einen Hund haben wollte.